Das Projekt

Die Situation

Weltweit gab es in den letzten zwei Jahrzehnten eine unglaubliche Entwicklung in der Informationstechnologie. Die Menschheit hat die Art, mit ihrem Wissen umzugehen grundlegend verändert. Noch nie war es so einfach an Informationen und Wissen heranzukommen, vorausgesetzt dass eine Minimal-Bildung und die technologische Infrastruktur vorhanden ist. In Westeuropa wird selbstverständlich mit den neuen Medien umgegangen und der Einsatz von Computern beginnt zum Teil schon im Kindergarten.

Ganz anders stellt sich die Situation in Afrika da. Trotz eines enormen Erfolges der Mobilfunktechnologie in den letzten Jahren, hat der Internetausbau gerade erst begonnen: Laut Internet World Stats hatte Afrika Ende des Jahres 2011 circa 139 Millionen Internet-Nutzer bei circa einer Milliarde Menschen Bevölkerung. Dieses Phänomen des Ausschlusses armer Bevölkerungen aus dem Informationszeitalter wird mit dem Begriff „Digital Divide“ (deutsch: Digitale Kluft) bezeichnet. Diese Digitale Kluft verhindert den Anschluss Afrikas an das Wissen der Menschheit.

Das rasante Wachstum der Telekomunikationsbranche in Afrika verändert aber die Situation. Jobs sind im Entstehen und die Menschen, welche ausreichend Erfahrung im Umgang mit den modernen Medien haben, bekommen jetzt eine Chance in etlichen Ländern Afrikas. Nicht zuletzt ergeben sich eine Reihe von neuen Möglichkeiten seit Kenia 2009 mit Glasfaserkabeln an das Internet angeschlossen wurde. Dadurch hat sich die Situation stark verbessert. Aber leider gilt auch hier: Nur wer Geld hat, kann ausreichend an Computerbildungsprogrammen teilnehmen.

Es soll sich etwas ändern

Damit die Digitale Kluft überwunden werden kann und junge Menschen aus der Armutsschicht, welche sonst einfach nur abgehängt werden, durch eine Ausbildung am Computer mit Grundkenntnissen ausgestattet werden können, haben wir zusammen mit Pastor Martin Guchu dieses Projekt gestartet, welches jungen Menschen eine Zukunft durch Ausbildung geben soll.

Die grundlegende Idee ist, dass die Ausbildung vor Ort durch Einheimische stattfindet, damit keine Abhängigkeit von europäischem Personal entsteht, welche sich so oft als fatal für solche Projekte erwiesen hat. Auch soll die Ausbildung möglichst den Anforderungen des Marktes vor Ort angepasst sein, so dass die Chancen auf einen Arbeitsplatz optimiert werden.

Schaffung von Infrastruktur

Wie so oft in Afrika fehlt es zunächst an notwendiger Infrastruktur, wie Schulungsräume, Computer, Toiletten und Wasseranschlüsse. Der gewählte Standort für dieses Projekt, welcher sich in einem Industriegebiet in Nairobi befindet, bietet allerdings beste Rahmenbedingungen zur Schaffung der fehlenden Infrastruktur.

In 2013 hat eine Gruppe von Spendern mit der Unterstützung des Baus eines Schulungsgebäudes begonnen. Das Gebäude wurde Schritt um Schritt errichtet und ist so geplant, dass eine Erweiterung schnell erfolgen kann, soweit dies notwendig wird. Einzugsbereit ist jetzt das mit einem wiederverwendbaren Dach versehene Erdgeschoß mit 2 Schulungs- und weiteren Büro- und Nebenräumen.

Kenianer packen an

Während das deutsche Team sich als Menschen sieht, die Dinge ermöglichen, sind es in diesem Projekt die Kenianer selbst, welche Architekten beauftragen, Löcher ausheben und Leitungen legen. In einem schwierigen Umfeld mit zunehmenden Spannungen gilt es eine Zukunft für die Jugendlichen aufzubauen.